Wie funktioniert eigentlich das Web?

Jeder mit dem Internet verbundene Computer bekommt eine eindeutige Adresse, vergleichbar einer Postanschrift.

Diese Adresse heisst IP-Adresse (Internet-Protocol) und sah die letzten 30 Jahre so aus: 217.146.185.163

217.146.185.163

Vier Blöcke mit Werten von 0 bis 255. Damit lassen sich etwa 4.3 Milliarden Adressen abbilden.

Das sind für heutige Verhältnisse zu wenige, nachdem alle Rechner, Smartphones, Fernseher, sogar Glühbirnen die Adressen verwenden.

Daher wird zur Zeit vom alten System IPv4 auf den Nachfolger IPv6 umgestellt.

IPv6 hat einen wesentlich größeren Adressraum und verwendet 8 Gruppen von vierstelligen Hexadezimal­werten.

2001:0DB8:0000:0000:0000:FF00:0042:8329

8 Gruppen von vierstelligen Hexadezimalwerten. Damit lassen sich etwa 3.4 × 10³⁸ Adressen abbilden.

Alternativ kann man führende Nullen auch weglassen:

2001:DB8::FF00:42:8329

Noch sind nicht alle Webseiten über IPv6 erreichbar. Die folgenden Folien verwenden beispielhaft weiterhin IPv4-Adressen.

Da man sich schlecht die IP-Adressen aller interessanten Seiten merken kann, gibt es das Domain Name System (DNS).

Es gibt einige Root name server auf der Welt, welche Listen von Adressräumen und kleineren DNS-Servern führen und miteinander abgleichen.

Ursprünglich gab es 13 Root Name Server, die aber in der Zwischenzeit mittels Anycast Routing auf mehr als 600 ergänzt wurden.

Weitere kleine Nameserver sind über alle Kontinente verteilt und verwalten "Adressbücher" von Domainnamen zu IP-Adressen und machen diese zugänglich.

Dort ist hinterlegt, welche Domains zu welchen IPs verweisen, zB.

google.com 172.217.16.197

Die IP einer Seite lässt sich auf verschiedene Arten einsehen, zB. über das Terminal, mit dem Befehl dig

Terminal.app

	
		admin$ █
	

	
		admin$ dig mail.google.com +short

		googlemail.l.google.com.
		172.217.16.197

		admin$ █
	

Der vereinfachte Ablauf beim Aufruf einer Website im Browser ist:

vlad.studio/wallpaper/?how_internet_works

https://howdns.works/

Es gibt im Internet mehrere Verständigungsprotokolle, nach denen sich die angeschlossenen Rechner austauschen können.

Zum Beispiel das Hypertext Transfer Protocol. Darin sind Regeln formuliert, nach denen Hypertexte übermittelt werden.

In diesem Kurs habt ihr euch lange mit der Erstellung von Hypertexten beschäftigt.

Eine populäre Sprache, mit der Hypertexte erstellt werden, heisst Hypertext Markup Language.

index.html

😮

Das Programm, welches über das Hypertext Transfer Protocol kommuniziert, ist der Browser.

http://github.com/

😮

Hat man eine Website mit HTML und CSS gestaltet, ist diese zunächst nur auf dem eigenen Rechner verfügbar.

Um über das Internet für jeden erreichbar zu sein, muss man die Dateien auf einen öffentlich zugänglichen Webspace laden.

In der Regel mietet man sich dafür einfach welchen, zB. bei einem Shared Hoster. Das kostet gar nicht so viel;

Etwa 1-10 Euro pro Monat.

Der Anmeldungsprozess kann sich unterscheiden, aber läuft häufig ähnlich ab.

Nach der Registrierung bekommt üblicherweise eine Email mit Zugangsdaten zu einer Verwaltungsoberfläche, oft Benutzername und Passwort.

Am Beispiel von Uberspace, die den ersten Monat kostenlos anbieten, kann man den Ablauf ausprobieren. Die Zugangsdaten erhält man dort wie folgt:

https://uberspace.de/register

Gemerkt:

• Benutzername
• Anmeldepasswort
• Hostname
• SSH-Passwort

Mit diesen Daten kann man sich zum Webspace verbinden und Dateien transferieren.

Der Dateitransfer ist über das File Transfer Protocol geregelt. Auch dafür gibt es spezielle Programme: FTP Clients.

Heute verwendet man genau wie HTTPS eher die verschlüsselte Verbindung SFTP

Bei Uberspace legt man Dateien, die auf der Website sichtbar sein sollen ins Verzeichnis html

Nach dem Dateitransfer lässt sich die Website über den gewählten Namen aufrufen.

https://hanswurst.uber.space/

Benutzername Serveradresse

Oft möchte man auch gerne einen richtigen Domainnamen haben, so wie hanswurst.de, weil das professioneller aussieht.

Manche Provider haben das im Preis mit inbegriffen. Bei Uberspace macht man das über einen anderen Anbieter, wie zB. inwx.com oder one.com

Dort registriert man den Domainnamen und setzt dann die DNS-Einstellungen dafür auf die IP von Uberspace.

Die benötigten DNS Records sind A für IPv4, AAAA für IPv6 und manchmal MX für Email.

Bei Uberspace muss man anschliessend noch kurz konfigurieren, dass man den Domainnamen mit dem eigenen Account benutzen möchte.

manual.uberspace.de/web-domains.html

Nach der Registrierung kann es bis zu 48 Stunden dauern, bis die eigene Domain erreichbar ist, da das DNS die neue Eintragung erst verteilen muss.

Viele Provider bieten über den Webspace hinaus noch Funktionalitäten wie PHP, MySQL, etc. ohne Aufpreis mit an, so zB. auch Uberspace.

Prominente Provider wie 1&1, Hosteurope, Hetzner oder Mittwald kosten oft viel Geld.

Mit kleineren lokalen Providern wie Uberspace, one.com, Serverprofis oder all-inkl.com fährt man in der Regel günstiger.

Übrigens: Wenn dir der Webspace bei Uberspace gefällt, kannst du einfach ein bisschen Geld überweisen und du behältst ihn.

Den Preis legst du selbst fest.
Der Wert, der geboten wird, liegt sicher zwischen 20 und 40 Euro pro Monat.

Aber solange du dir nur ein paar Euro leisten kannst, gib einfach die und stell den Preis später ein.

Eine weitere Möglichkeit ist das kostenlose Hosting über Github Pages.

Es empfiehlt sich, sich vorab etwas mit Git und dem Terminal vertraut zu machen, es gibt aber gute Tutorials auf der Seite.

Man braucht einen (kostenlosen) Github-Account, legt dort ein Repository an und lädt die zur Seite gehörigen Dateien hinein.

Im Anschluss kann man in den Einstellungen des Repos den Wert für Github Pages aktivieren. Zwei Minuten später ist die Seite online!

https://username.github.io/repository-name